Mit deutlichen Worten hat der Mainzer SPD-Chef Lewentz das Wahlkampfmanagement von Generalsekretär Klingbeil kritisiert. Während der vergangenen Chaostagen der Union blieb die SPD nahezu unsichtbar und unhörbar. Das ist für eine Partei, die 15% Zustimmungswerte hat, zu wenig. Wenn man bei diesen Werten nicht bleiben will "Dann muss man angreifen"
Roger Lewentz hat Erfahrung. Bei der jüngsten Landtagswahl in Rheinland-Pfalz war die SPD zunächst hinter der CDU. Er wurde offensiv, kämpfte und fuhr am 14. März schließlich 35,7% ein. Bei dem jetzigen Bundestagswahlkampf besteht die Gefahr, dass wir den Start verpassen und diesen Fehlstart in den kommenden Wochen nicht mehr aufholen können. "Wir müssen den Wahlkampf jeden Tag austragen, und zwar laut" sagt Lewentz in einem Pressegespräch mit der Süddeutschen Zeitung vom 29. April. Wenn wir zuschauen wie der Wahlkampf zu einem Zweikampf zwischen Laschet und Bärbock wird sind wir aus dem Spiel. Wir müssen mit einer ständigen Medienpräsenz sorgen dass daraus ein Dreikampf wird. Wir haben erfolgreiche Ministerpräsidenten, erarbeiten eine gutes Wahlprogramm und müssen Wahlziele benennen und anstreben. Erheblich über 20% sind da nach seiner Erfahrung, drin.
Lewentz ist wohl nicht der Einzige, der das so sieht.
Da können wir nur hoffen, dass dieser Weckruf in Berlin gehört wird.