Unser Thema: Verteilungsgerechtigkeit! >>>>>>>>> bitte keine Gender-Nebelkerzen!

14. März 2024

Anregung zur Kontroverse um Wolfgang Thierse und Gesine Schwan.

Beide habe in Zeitungsartikeln (FAZ und SZ) ihrer Sorge Ausdruck verliehen, dass in der öffentlichen Debatte das Thema kultureller Zugehörigkeiten, wie ethnischer-, geschlechtlicher Identität und Postkolonialismus immer heftiger werden und die Frage nach Verteilungsgerechtigkeit, Armut und Reichtum in den Hintergrund treten lassen. Gehen grundlegende Gemeinsamkeiten verloren und treten an ihre Stelle Einzelinteressen identitärer Gruppen? Treten Vorstellungen von Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität, Menschenwürde und Toleranz in den Hintergrund? Wie sieht die politische Willensbildung und wie die Balance von individuellen Ansprüchen und Gemeinschaftsgefühl aus? Was für Folgen hat das für die politische Kultur, für unsere Partei? Die Mitglieder des OV Ulrich waren der Meinung dass dieses Thema wichtig genug ist um in einer größeren Öffentlichkeit diskutiert zu werden. Eine Plattform dafür könnte unser Parteiorgan DER VORWÄRTS sein. Deswegen haben wir das angeregt.

VORWÄRTS
Chefredakteurin Karin Nink
Herausgeber Lars Klingbeil

Liebe Genossin Nink,
lieber Genosse Klingbeil,

wir, das sind die Genossinnen und Genossen des Ortsvereins Ulrich in der SPD Augsburg, haben in unserer letzten (Video-) Ortsvereinsversammlung über die Veröffentlichung der GenossenInnen Wolfgang Thierse und Gesine Schwan diskutiert. Wir halten diese Ausarbeitungen für wichtige Analysen und Stellungnahmen zu der gesellschaftlichen Entwicklung, wahrscheinlich nicht nur in Deutschland. Die Frage danach wie viel Individualität sein kann und wie viel Gemeinschaft sein muss oder sollte, muss von Zeit zu Zeit immer neu überprüft und ggf. neu justiert werden. Wir waren weiterhin der Meinung, dass solch eine Diskussion nicht nur eine spezifische SPD-Diskussion sein soll, sondern eine Auseinandersetzung ist, die auf den Tisch der gesamten Gesellschaft gehört. Deswegen folgende Anregungen:

  • Greifen wir im VORWÄRTS dieses Thema auf indem wir zunächst die Artikel bringen, sie auch in Alltagsdeutsch transformieren, ihre Bedeutung illustrieren und kommentieren und zu einer Diskussion einladen bzw. aufrufen.
  • Laden wir namhafte G+G aus Verbänden und Organisationen ein dazu ihren Beitrag einzureichen.
  • Laden namhafte Intellektuelle der Gesellschaft ein sich zu diesem Thema zu äußern und Schlussfolgerungen für die Politik zu skizzieren.
  • Diese Diskussion könnte sich über mehrere Ausgaben hinziehen und so Eingang in die öffentliche Diskussion finden.
  • Dies würde unserer Einschätzung nach für die Selbstvergewisserung der Partei zuträglich sein.
  • Dies könnte ausstrahlen auf die öffentliche Diskussion und zu einer Profilschärfung der Partei führen. Wir sind der Meinung, dass sie das brauchen könnte.

Zugleich hätten wir das Thema heraus aus dem parteiinternen, miefigen Streit („die Sozen haben mal wieder Zoff“) und auf den Tisch der Gesellschaft gebracht. Eine interessante und zivilisierte Auseinandersetzung könnte beginnen – und wir wären Impulsgeber. Wie wär’s? Es wäre interessant von Euch zu hören. Dieser Brief geht zur Kenntnisnahme auch an Gesine Schwan und Wolfgang Thierse sowie an den Unterbezirk Augsburg der SPD.

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