. . . und wie man ihn wieder entdecken kann.

Das ist nachzulesen in einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 29. Juni 2021. Unter dem Titel „Reichtum kennt keine Krise“ berichtet sie, dass die Millionäre und Milliardäre dieser Welt die Corona-Pandemie glänzend überstanden, ja dass sie überdurchschnittlich profitiert haben.

Weltweit hat die Zahl der Dollarmilliardäre, so heißt es dort unter Berufung auf die Beratungsgesellschaft Capgemini, um 6,6% auf 20,8 Millionen Menschen zugenommen. Sie teilten sich einen Vermögenswert von knapp 80 Billionen Dollar was fast der weltweiten Wirtschaftsleistung von 84,5 Billionen entspricht. Pro Superreichennase sind das 3,85 Milliarden Dollar.

In Deutschland gab es im 2020 1535 Personen die ein siebenstelliges Vermögen hatten, 5% mehr als im Vorjahr. Und das alles obwohl das Bruttoinlandsprodukt und damit das Volkseinkommen um 5,3% schrumpfte. Soweit die SZ.

Das heißt Otto Normalo musste in dieser Zeit den Gürtel um ein Loch enger schnallen. Das traf am härtesten natürlich die, deren Gürtel immer schon sehr eng war, nämlich 14,8% der Bevölkerung (für 2019 Destatis).

Ist das eine Neiddebatte?

Natürlich, Ausgangpunkt ist der Neid. Dazu kommt jedoch auch das Wissen, dass die Werte in der Gesellschaft von den arbeitenden Menschen geschaffen werden. Nur bleiben sie nicht bei denen sondern viel landet in den Taschen der Reichen. Die Normalos bezahlen den Reichtum der Privilegierten. Und hier geht es nicht nur um materielle Güter, sondern auch, damit verbunden, um gesellschaftlichen Einfluss.

Wir sollten auch nicht vergessen, dass Neid ein Kampfbegriff der beneideten Privilegierten ist um die Neider hässlich, missgünstig und egoistisch erscheinen zu lassen. Damit sollen Forderung wie z.B. die nach Gerechtigkeit, diffamiert werden. Die, die dafür eintreten sollen in das Antipathiefeld der Öffentlichkeit geraten. Das gelingt auch häufig, da die Klasse der Privilegierten auch einen großen Teil der Medien besitzt bzw. Einfluss darauf hat.

Doch solange durch diese ungerechte Verteilung des Reichtums ein beachtlicher Teil der Bevölkerung an die Armutsgrenze kommt, haben Sozialdemokraten immer einen Ansporn für eine Umverteilung von Oben nach Unten und für eine gerechtere Verteilung des erarbeiteten Reichtums zu kämpfen. So wird aus dem Neid ein Impuls zur Hebung der Lebensqualität.